Kniegelenksarthrose (Gonarthrose)
Aufgrund der enormen Kräfte, die auf das Kniegelenk einwirken, ist der Einfluss von Abnutzungserscheinungen besonders groß. Der Verschleiß des Gelenkknorpels hat auch Auswirkungen auf die anderen Gelenkstrukturen, z.B. die Gelenkkapsel, die Bänder, den Knochen und die Muskulatur. Neben der Hüftgelenksarthrose gehört die Kniegelenksarthrose (Gonarthrose) zu den häufigsten Formen. Frauen sind in der Regel häufiger betroffen als Männer.
Neben der primären Gonarthrose, die im Wesentlichen durch den Verschleiss bewirkt wird, gibt es sekundäre Arthrosen, die in Folge von Meniskus- und Kreuzbandverletzungen, Achsabweichungen und gelenknahen Brüchen verursacht werden.
Symptome sind Belastungs-, Ruhe- und insbesondere Anlaufschmerzen. Außerdem kommt es zu einer zunehmenden Bewegungseinschränkung. Bei fortgeschrittenem Verschleiß treten auch Achsfehlstellungen im Sinne einer X- oder O-Beinstellung auf.
Eine Operation ist angezeigt, wenn nicht beherrschbare Schmerzen und eine erhebliche Funktionseinschränkung neben den Veränderungen im Röntgenbild auftreten.
Bei der operativen Behandlung der Gonarthrose kommen verschiedene Prothesen zur Anwendung. Je nach Ausprägung kann eine Schlittenprothese ausreichend sein, oder ein sogenannter Oberflächenersatz indiziert sein, wobei die einzelnen Komponenten auch gekoppelt sein können.
Eine neue wegweisende Methode zur Verbesserung der klinischen Ergebnisse in der Knie-Endoprothetik ist die patientenspezifische Instrumentierung. Hierbei wird eine für den jeweiligen Patienten individuell angefertigte Bohr- und Schneidschablone angefertigt und damit ein Standardimplantat auf die jeweiligen anatomischen Gegebenheiten angepasst. Hierdurch wird die Präzision der Implantation verbessert, die Operationszeiten verkürzt und minimalinvasive Techniken möglich. In einem gemeinsamen Beratungsgespräch wird nach einer eingehenden Untersuchung für jeden Patienten eine individuell geeignete Prothese ausgewählt.
Nach der Implantation einer Knieprothese darf der Patient ab dem 1. Tag nach der Operation schmerzadaptiert voll belasten. Ab diesem Zeitpunkt setzt auch die krankengymnastische Übungstherapie ein. Ziel während des stationären Aufenthaltes ist es, eine volle Streckung und eine Beugung von 90° zu erreichen. Der stationäre Aufenthalt dauert in der Regel zwischen 7 und 10 Tagen. Im Anschluss wird der Patient in eine Rehabilitationseinrichtung weitergeleitet. Dies kann sowohl stationär als auch ambulant erfolgen.